130 Jahre Eisenbahnstrecke Lud-Ho-(Sw) - Ein Fest für Eisenbahninteressierte

Sülstorf, den 12.10.2019

Das unsere Veranstaltung hochaktuell wurde, hätten wir uns im Januar zu Beginn der Vorbereitungen niemals träumen lassen. Über den Sommer kam ein „Stein“ ins Rollen, der alles bisher Dagewesene zu Klima- und Umweltschutz in Frage stellte. Zu Recht, denn es geht um die menschliche Existenz als solche! Kaum 130 Jahre nach dem unsere Dörfer mit der Inbetriebnahme dieser Bahnstrecke an die Welt angeschlossen wurden, stehen die Zeichen für die Mobilität mit der Bahn besser denn je im Fokus der Gesellschaft. Auch wenn die Eisenbahn in der Anfangszeit mit Dampf und Diesel längst für unsere Jugendlichen nicht vorstellbar ist, kommt sie seit mehr als 30 Jahren elektrisch daher und ist damit umweltfreundlicher und moderner als ihre Kontrahenten mit Verbrennungsmotoren.

Deshalb freuten sich die Organisatoren umso mehr, als es am Samstag nur zweimal kurz einen Regenschauer gab. So als wollte Petrus sagen. Hallöchen, ich bin auch noch da.

Das tat dem Besucheransturm keinen Abbruch. Jung und Alt hatten viel zu sehen. In Sülstorf am historischen Bahnhof fand die Eröffnung pünktlich um 10:00 Uhr statt. Die Bürgermeister aus den teilnehmenden Gemeinden erschienen, selbst die ehemalige Reichsbahnpräsidentin des Bezirkes

Schwerin, Frau Renate Fölsch, folgte unserer Einladung und kam hierher.

Nach einer kurzen Begrüßung der Gäste durch Matthias Brandt gab es eine kleine Einführung zum Tagesgeschehen. Die Dankesworte galten all denjenigen, die akribisch die Veranstaltung vorbereiteten, den Autoren und dem Graphikdesigner unseres kleinen Buches zur Veranstaltung, sowie den vielen fleißigen Helfern, die uns an beiden Tagen mit ihren fleißigen Händen und Köpfen unterstützten. Nach einem Grußwort von Klaus-Otto Meyer, Bürgermeister von Uelitz und Amtsvorsteher vom Amt Ludwigslust-Land, gingen alle auf die Bahnsteigseite. Dort wartete Michael Böhmke mit Sekt auf die Gäste. Hier am Eingang zum Bahnhofsgebäude wurde ein historischer Kabelstein mit einer Plakette zur Erinnerung an diesen Tag eingeweiht. Die Firma MAL hatte uns hier mit ihren modernen Fertigungsmöglichkeiten professionell unterstützt. Der dritte Abschnitt war die feierliche Eröffnung der Ausstellung, die regelrecht gestürmt wurde. So viel Menschen hatten sich wohl noch nie im ehemaligen Wartesaal des Sülstorfer Bahnhofs aufgehalten. Der ist frisch renoviert worden. Die Ausstellung kann noch bis zum 3. November besichtigt werden.

Inzwischen kletterten die Kleinsten auf die Spielzeugeisenbahn der DB Regio Nordost und fuhren mit den Lego Eisenbahnen kreuz und quer durch unser schönes Land, auf 80 qm Fläche. War das ein Gedrängel. Es machte Spaß, zuzusehen. Währenddessen lief unsere Kinder-Postkartenaktion auf Hochtouren. Selbst Erwachsene nutzten diese einmalige Gelegenheit. Mit einem Sonderstempel versehen, sendeten wir die Postkarten an die gewünschten Adressen. Philatelistisch gesehen waren diese Postkarten, alles Unikate. An der BungeeRunning Bahn liefen die Kinder um die Wette, denn es gab lukrative Preise zu gewinnen. Währenddessen standen Schlangen am Bierausschank – es gab Radeberger Pilsner vom Fass! Bratwurst, Bockwurst, Pommes Frites, Currywurst, Nudelsalat, Kartoffelsalat und Kuchen, alles war im Angebot.

Jetzt werden manche Leser, die unsere Orte besuchten bestimmt sagen, das stimmt nicht. Bisher sprach ich ja auch von Sülstorf. Die Orte Lüblow, Rastow und Uelitz gestalteten diese beiden Tage nach ihren Vorstellungen. Am Ende sprach es sich herum, dass jeder mit dem gewählten Programm zufrieden war. Überall gab es Besonderheiten, vor allem aber menschliche Kontakte zu Freunden, die früher öfters einmal gemeinsam im Zug unterwegs waren, zwischen ehemaligen Eisenbahnmitarbeitern aller Berufsgruppen, sogar die Transportpolizei war dabei. Die Vorträge gestalteten sich hochinteressant. In den Gesprächen zeigte sich, auch wenn die Eisenbahner „Dienst nach Vorschrift“ machen, wieviel mit Herz und Verantwortungsgefühl dabei waren und sind! Es ist an dieser Stelle nicht möglich, alles Aufzuzählen. Wer den Programmflyer noch hat, kann es nachlesen. Es waren zwei vollgepackte Tage.

Um wieder nach Sülstorf zurückzukehren: Am 5.10. ab18:00 Uhr übernahmen die Kameradinnen und Kameraden das Zepter am Bahnhof. Das Herbstfeuer loderte diesmal an einem anderen Ort, nicht am traditionellen Platz neben dem Gemeindehaus. Die abendlichen Gäste wurden liebevoll bewirtet, währenddessen die Jugendlichen zum Fackelumzug bereitstanden. Bei der Rückkehr der Umzugsteilnehmer regnet es aus dem Korb der Feuerwehrleiter von Michael Böhmke Gummibären. Zu später Stunde kehrten die Gäste in ihre Häuser zurück. Viel Lob gab es, vor allem freuten sich alle, dass wir unfallfrei und ohne Personenschäden alles meisterten.

Denn der offizielle Bahnverkehr auf der Strecke lief unbeeinflusst nach seinem gewöhnlichen Fahrplan. Nur die Lokführer begrüßten uns manchmal bei der Durchfahrt mit einem Pfeifsignal.

 

Mögen diese beiden Veranstaltungstage noch lange im Gespräch unserer Einwohner sein.

 

Matthias Brandt.

 

Unterstützt wurde unsere Veranstaltung durch:

Landkreis Ludwigslust Parchim, MAL GmbH Metall und Anlagenbau Lemke, Taxi Bus Schwerin 55 00 55, Deutsche Bahn, ODEG, Gemeine Lüblow, Gemeinde Uelitz, Gemeinde Rastow, Gemeinde Holthusen und die Gemeinde Sülstorf

 

 

 

Bild zur Meldung: 130 Jahre Eisenbahnstrecke Lud-Ho-(Sw) - Ein Fest für Eisenbahninteressierte

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